BOUNCE - BON JOVI TRIBUTEBAND

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Status Quo, Pläne und Ziele in 2009

Irgendwo zwischen Leidenschaft und Perfektion...

Jens Rösel über Engagement, die perfekte Mischung und - ob 14 Saiten-instrumente für eine einzige Show wirklich nötig sind.

Frage: Jay, jetzt ist es seit dem letzten Gespräch schon gut 2,5 Jahre her. Was hat sich bei Bounce verändert?

J.R.: Ja, das ist wohl wahr. Die Zeit rast! Um ehrlich zu sein würde ich sagen, es hat sich fast gar nichts verändert. Es ist nur alles seinen Weg gegangen. Und die Tendenz, die daraus zu erkennen ist, ist mehr als positiv.

Frage: Inwiefern, was ist positiv?

J.R.: Ich denke an allererster Stelle muss man einfach mal sagen, dass die Band mittlerweile eine perfekte Einheit geworden ist. Jeder respektiert jeden und alle ziehen an einem Strang. Privat - wie im Proberaum und auf der Bühne. Das Ergebnis ist, dass wir auch live als geschlossene Einheit auftreten. Ich denke, das merken die Zuschauer einfach. Seit einiger Zeit klappt das auch mit dem Booking endlich so, wie wir es uns vorstellen und dement-sprechend steigt natürlich auch die Anzahl der Shows.

Jens und Oliver on Stage

Frage: Wer macht für euch das Booking? Wie viele Gigs spielt ihr?

J.R.: Seit gut einem Jahr arbeiten wir jetzt mit der Agentur "Rock Imitations" zusammen. Das ist eine Agentur, die einige der besten Tributebands Europas betreut. Man kann sagen, dass unser Booker Tony Califano auch einen Großteil des Managements übernommen hat. Für uns ist das eine absolut geniale Situation. Die Arbeit vor den Shows ist so nun auf mehrere Schultern verteilt und von daher auch wesentlich besser zu stemmen. Unser Wunsch und Ziel ist es, pro Jahr zwischen 20-25 Auftritte mit Bounce zu spielen.

Frage: Was für Arbeiten macht Tony? Was wird dadurch für euch einfacher?

J.R.: Ach, das fängt mit der gesamten Akquise an, er kümmert sich um die Kommunikation mit den meisten Veranstaltern und hört damit auf, dass er immer vor Ort ist und sich um so Sachen wie Catering, Stagemanagement etc. kümmert.

Frage: Kann man sagen, dass er ein Mitglied des Teams geworden ist?

J.R.: Ja, das kann man auf jeden Fall! Ich telefoniere mehr mit ihm, als irgendjemand anderem aus der Band!!! (lacht)

Frage: Was hat sich sonst noch verändert?

J.R.: Nun ja, es sind einige Songs dazu gekommen, einige Instrumente (grinst) und die musikalische Qualität konnte natürlich um Längen gesteigert werden! Es ist ganz normal, wenn man regelmäßig auftritt, dass viele Sachen zur Routine werden und man dann an vielen Feinheiten schrauben kann. Ich denke die Bühnenshow an sich hat auch deutlich an Professionalität zugelegt. Es ist echt superinteressant zu beobachten, wie jeder sich weiterentwickelt - in musikalischer, wie auch in menschlicher Hinsicht. Vielleicht ist das sogar das Beste an dieser ganzen Truppe!

Frage: Einige Instrumente? Seid ihr nicht sowieso immer schon etwas über dem Durchschnitt ausgestattet gewesen?

J.R.: Ja, das ist wohl wahr! Es ist ganz interessant, was einem da alles so unterkommt. Sprüche wie: "Ihr seid ja total bekloppt" oder Floskeln wie: "Größenwahnsinnig" kriegt man da schon mal öfters zu hören. Aber es gibt natürlich auch die Gegenseite. Andere Musiker, die einfach die Leidenschaft teilen und es zu schätzen wissen, wenn man sich keinen neuen Fernseher, sondern lieber wieder ne neue Gitarre kauft.

Frage: Es hat also weniger mit Rumprotzen, als mehr mit Leidenschaft zu tun?

J.R.: Auf jeden Fall! Wenn jemand vor der Bühne steht und sagt: "Boah habt ihr aber viele Gitarren!" gibt mir das so ziemlich gar nichts. Wenn nach der Show einer ankommt und zu mir sagt: "Geil wo hast du die Klampfe her? Hast du die modifiziert?" Dann krieg ich das Funkeln in den Augen. Man fachsimpelt und ich versuche auch nachhaltig mit demjenigen in Kontakt zu bleiben. Das ging sogar soweit, dass ein Bekannter von mir (den ich genau auf diese Weise kennen gelernt habe) vor kurzen seine Reservierung für die ESP SA-2 (Sambora Signature) zurückgezogen hat, damit ich sie kaufen konnte. Die meisten sehen einfach nicht, dass es das Gleiche ist, als wenn einer zu Hause mehrere tausend Euro in eine Minieisenbahn steckt und darin aufgeht. Ich tue das halt bei meinen Instrumenten.

Frage: Wie ist denn der aktuelle Stand? Machst du Richie schon Konkurrenz in Sachen Material?

J.R.: AHHH! (lacht) Natürlich nicht! Oh man... Das ist schon wieder so eine Frage. Es geht überhaupt nicht darum jemandem Konkurrenz zu machen! Es geht einfach darum seine eigene kleine Sammlung Stück für Stück zu verfeinern und zu erweitern.

Frage: Ok ok, was sind denn nun die aktuellen Modelle?

J.R.: Es gibt einige, die ich mit Olli zusammen gekauft habe. Von daher betrachte ich diese "Sammlung" immer als unsere -. Wir haben uns zusammen mit Tom bei der Firma GäNG - die uns freundlicherweise supportet - 3 Custom Tour-Racks bauen lassen, die für jeden individuell angefertigt wurden und in denen nur unsere Saiteninstrumente drin sind. Es sind 10 Gitarren und 4 Bässe darin untergebracht. Diese Racks sind folgendermaßen bestückt: Rack I ESP SA-2 (2008) (R.S. Signature) KRAMER Jersey Star Reissue (2006) Fender Strat MK-I (1994) USA R.S. Custom Fender Strat (1996) Mexico R.S. Signature Fender Strat MK-II (1998) USA R.S. Custom Rack II Gibson Les Paul Std (2000) Fender Std Telecaster (2006) Ibanez AEG10BK Ibanez AEG10BK (Backup) (im Koffer) Ovation Celebrity Doubleneck Rack III (Bass) Sandberg California PM 5 Saiter Warwick Thumb 5 Saiter Washburn Axxess XS 4-Saiter Ibanez EWB205WNE Acoustic

Frage: Beeindruckend! Die Frage ist oberflächlich, aber sind soviel Saiteninstrumente denn wirklich nötig?

J.R.: Natürlich sind sie das nicht! Ich meine, es ist natürlich für ein Jovi Konzert sinnvoll für Wanted Dead or Alive irgendwas zu haben, was auch die entsprechende Atmosphäre vermittelt. Und ich denke, da sollte es schon eine Doubleneck sein. Aber von den verschiedenen Sounds her sind so viele Instrumente mit Sicherheit nicht zwingend nötig. Ich bin auch der Meinung, dass es viel mehr das Gefühl ist, was einen dazu bringt ein anderes Instrument zu wählen. Die Jersey Star ist zum Beispiel super zu bespielen und hat tierisch viele Höhen. Mann kann sie also viel einfacher zum "schreien" bringen. Die Mexico Strat hingegen klingt eher etwas dünn. Ich habe vor kurzem die Single Coils durch Texas Special PU's ersetzt. Seit dem spielt sie sich sehr bluesig und ich benutze sie sehr gerne bei so Nummern wie "Little bit of soul". Ich denke aber der normale Zuschauer hört wenn überhaupt einen Unterschied zwischen Humbucker und Single Coil. Wie gesagt. Mir vermittelt jedes Instrument ein bestimmtes Gefühl und danach wähle ich sie für die Stücke aus.

Frage: Gibt es dennoch eine Gitarre, die besonders heraussticht?

J.R.: Um ehrlich zu sein, könnte ich ein ganzes Konzert mit der 94er MK-I spielen. Für meine Begriffe ist das die beste Gitarre, die jemals hergestellt wurde und ich bin sehr sehr glücklich, so ein Schmuckstück zu besitzen. In Sachen Soundflexibilität (S-S-H/Midboost), Verarbeitung, Bespielbarkeit - habe ich noch niemals etwas Besseres in den Händen gehabt. Und durch das Floyd Rose sind zusätzlich Dive Bombs, Mouse Traps oder andere Spielereien möglich. Ich denke aber beim Original ist das nicht anders. Richie ist ja auch bekannt dafür, dass er ein leidenschaftlicher Sammler ist. Ich bin mir sicher, wenn er das ganze Konzert mit einem einzigen Instrument spielen würde, würde auch kein Mensch einen Unterschied hören.

Frage: Benutzt du verschiedene Stimmungen?

J.R.: Nicht immer. Ich habe aber meistens die Paula in dropped D gestimmt für "Lay your hands on me". Das hängt aber immer davon ab, ob wir das Stück spielen und ob die Paula noch für andere Sachen benötigt wird.

Frage: Bon Jovi spielt ja das gesamte Konzert einen Halbton tiefer. Macht ihr das auch?

J.R.: Nein. Olli hat mit den hohen Songs kaum Schwierigkeiten. Im Moment spielen wir noch alles im ganz normalen Standardtuning.

Frage: Am Anfang des Gesprächs sagtest Du, dass ein Zuschauer eine Reservierung zurückgezogen hat. Wie war das?

J.R.: Ja, ich habe mich nach einem Konzert in der Nähe von Kaiserslautern mit einem Gitarristen angefreundet, mit dem ich seit dem regelmäßig Kontakt habe. Diesen Sommer sollte die neue ESP Signature mit dem Namen SA-2 rauskommen. Es gab Liefer- verzögerungen und als der erste Stoß Deutschland erreichte, waren die wenigen Modelle, die geliefert wurden, bereits alle vergriffen. Wer da nicht lange im Voraus vorreserviert hatte, hatte keine Chance. Irgendwann sprach ich mit dem Bekannten und er sagte mir, das noch ein Modell in der Nähe von Karlsruhe zu kriegen war. Als ich dann da angerufen habe, war das Ding natürlich reserviert. Nach 2 freundlichen Telefonaten, war es das dann aber nicht mehr und ich konnte es mir zusenden lassen. Meine Bekanntschaft aus der Pfalz hatte die Reservierung zurückgezogen. Das war ne sehr coole Aktion.

Jay on stage

Frage: Ist an der SA-2 irgendwas Besonderes?

J.R.: Sie ist halt dem Unikat nachempfunden, welches Chris Hofschneider (Richie's Git-Tech) eigens für ihn gebaut hat und welches er auf der aktuellen Tour spielt. Es hat aber nicht so viel mit diesem gemeinsam. Es ist halt ein preiswerter Nachbau, der so ähnlich aussieht. Von daher ist die Qualität absolut nicht mit den Fender Custom Modellen zu vergleichen. Die Gitarre hat aber ziemlich gute Pickups und eignet sich von daher auf jeden Fall für die meisten geradlinigen Rocknummern. Ich hab sie jetzt 2x bei it's my life gespielt und fand das Ergebnis ziemlich gut.

Frage: Wo wollt ihr mit Bounce noch hin? Was sind die Pläne für die Zukunft?

J.R.: Das Ziel ist ganz klar. Wir möchten deutschlandweit zu einer Top Adresse werden, was BJ-Tributes angeht. Dazu gehört vor allem, dass wir viele gut besuchte Gigs spielen. Dieses Jahr war bisher mit großem Abstand das Beste. Am Ende des Jahres werden es ca. 20.000 Zuschauer gewesen sein, die unsere Shows besucht haben. Wir hoffen sehr, dass wir dieses Niveau in 2009 halten und eventuell vielleicht sogar noch ein bisschen steigern können. Nachdem wir vor allem südlich unserer Heimat richtig große Erfolge feiern konnten, wünsche ich mir für die Zukunft, dass wir diese auch im Norden der Republik erreichen können. Das Team ist das Beste was ich mir dafür vorstellen kann und ich bin mir sicher, dass diese Ziele damit erreichbar sind.

Frage: Wird es weiterhin die traditionierten Veranstaltungen geben? Cobra, Weihnachtsmarkt etc.?

J.R.: Nun, die Ansprüche werden natürlich immer größer. Das bedeutet, dass wir uns auf kurz oder lang von liebgewonnen Orten trennen müssen, aber auch wieder neue dazukommen. Zum Beispiel wird der Weihnachtsmarkt dieses Jahr nur in einer Light-Version stattfinden, da unsere Buchungslage einfach keine große Show mit allen Mitgliedern zulässt. Locations wie die Cobra (bandintern mittlerweile nur noch "unser Wohnzimmer" genannt), werden natürlich nach wie vor gebucht. Dazu gehören natürlich auch der NCO Club und einige andere. Ich denke, es ist auch ganz wichtig, dass man das Konzept nicht in einer Region "totspielt". Es soll für die Leute immer noch was Besonderes bleiben zu einem Konzert von uns zu kommen. Die Aussage muss sein: "YEAH! In ein paar Monaten kommen sie endlich mal wieder" und nicht "Och nee, nicht schon wieder Bounce".

BOUNCE Live

Frage: Gibt es denn schon Buchungen für 2009?

J.R.: Ja natürlich. Viele Sachen werden schon 1 Jahr im Voraus gebucht. Es sind sehr interessante Orte für 2009 dabei. Wir werden in den tiefsten Süden nach Rosenheim fahren. Aachen steht genauso auf dem Programm, wie Seidenroth oder Chemnitz im Osten der Republik. Zur Zeit arbeiten wir mit Tony verstärkt daran, wieder einige Stadtfeste zu bekommen. Die Open Air Saison dieses Jahr war einfach der Hammer! Wenn ich an so Sachen wie das Mega Harley-Treffen am Edersee denke, oder das EM-Finale in Siegen oder auch die Stadtfeste in und um Kassel. Das war schon ganz großes Kino!

Frage: Du sprachst vorhin von kontinuierlicher Entwicklung. Gibts neue Songs? Wie siehts mit dem letzten Album "lost highway" aus? Man hat ein bisschen das Gefühl, dass ihr dieses meidet.

J.R.: Ja das stimmt! Am Anfang haben wir es echt gemieden. Es hat mich teils echt frustriert Stücke daraus zu hören, oder gar zu spielen. Ich muss meine Meinung aber ein bisschen revidieren. Wie es bei den meisten neuen Jovi Songs ist. - Wenn sich der Ohrwurm erstmal eingenistet hat, kann man sich den Songs meist nicht mehr entziehen. Nun, wir bauen immer mal wieder ein paar neue Sachen ein. Von "lost highway" ist es bis jetzt nur "lost highway", aber es sind auch songs wie "Damned", "Rockin' in the free world" oder "Let it Rock" dazu gekommen. In naher Zukunft werden es bestimmt noch 1 oder 2 mehr vom neuen Album werden.

Frage: Danke für das erneut sehr informative Gespräch und viel Erfolg in Zukunft!

J.R.: Danke sehr!

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