BOUNCE - BON JOVI TRIBUTEBAND

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Tom’s Tour Tales (Teil2)
"Summernight" – Velbert

Ein paar Gedanken auf virtuellem Papier

Nun mal ehrlich, wenn wir als Wülfrather von Velbert sprechen, ist Tour ja eigentlich etwas übertrieben – sollte man meinen. War ja eigentlich NUR ein Auftritt, wieso dann hier ein Eintrag im Tourtagebuch? Ganz einfach, weil der Gig für uns doch etwas ganz Besonderes war:

In den Tagen vor dem Gig haben wir ausgerechnet in unserer Heimatstatt erfahren, dass wir beim kommenden Open Air auf einem eigentlich recht undankbaren Vorabendplatz spielen sollten. Bounce im Taghellen und nur eine Stunde! (ohne, dass wir hier die Kollegen jetzt in irgendeiner Weise abwerten wollten. Zu den Schattenspielern besteht ein super Verhältnis und vor allem gegenseitiger musikalischer Respekt).

Die Stimmung in der Band war erstmal dahin und Olav brachte es mit dem „Propheten im eigenen Land" auf den Punkt: Will man uns zuhause echt nicht mehr hören? Sind wir schon abgestempelt, abgeschoben und ausgemustert? Katerstimmung und Selbstzweifel in der Band.

Man befürchtete, dass die anderen „härteren" Dark Rock Bands weit mehr Publikum brächten, als wir…

Mittlerweile ist der Vorabendplatz aus der Welt und ich freue mich auch wieder auf das Open-Air (was von so wenigen gestemmt wird, so dass auch denen allen einen riesigen Respekt an dieser Stelle gebührt), aber die Zweifel nagten doch weiter an uns.

Was wird in Velbert passieren? Kommt da auch schon fast keiner mehr? Was ist wenn das Wetter so schlecht bleibt, es während des Gigs regnet?

Aufbau

Beachvolleyball mit Bounce Mit solchen Gedanken machten wir uns Samstagmorgen gegen 11°° auf den Weg ins benachbarte Velbert mit zunächst einer LKW-Ladung Licht-Equipment und Tuschy's Küche (inkl. Kaffemaschine und 10 Liter Fässchen). Mit dabei auch wieder Yogi und Schlenki, unsere beiden „Helping Hands", was hätten wir wieder dieses Wochenende ohne sie gemacht? Stevie war am Wochenende leider nicht mit von der Partie, stattdessen erwartet und Tim, ein super-netter und fähiger Tontechniker, der uns durch den Abend mischen wird.

Schnell der LKW entladen, Tuschy schart seine Licht-Crew um sich und beginnt mit dem Aufbau, der Rest trifft sich am Proberaum und läd den LKW mit der Backline ein. Wieder fast voll. Mannomann, was für eine Rödelei.

Ausladen. Das Wetter wir besser. Ein Hoffnungsschimmer.

Erwähnte ich, dass Olav sich kaum bewegen konnte? Er hatte am Wochenende zuvor einen – sagen wir mal Zwischenfall – der das Ende seiner Motorradrennfahrerkarriere bedeutete und ihm einige schmerzhafte Prellungen einbrachte.

Eigentlich steht die Bühne komplett, nur Jay ist sichtlich genervt: Aus seinem Amp brummt und brutzelt es nur so. Am Ende – sprich 1 Stunde später - werden wir bis aufs Schlagzeug kein Instrument mehr an seinem Platz gelassen haben und wir spielen heute einfach „anders rum": Jay links und Jojo und ich rechts (hat's jemand gemerkt?).

Wir bauen in den letzten Zügen auf und vor der Bühne läuft die ganze Zeit das Beach-Volleyball-Turnier. War wohl ein Bierchen aus Tuschy's Küche zuviel, welches mich ein wenig übermutig in die Runde werfen ließ: „Was meint ihr? Hier fertig aufbauen und dann spielen wir gegen die Turniergewinner und holen uns den Pokal"?

Kurze Zeit später stehen Tuschy, Yogi, Schlenki, Jojo, Olli und ich auf dem Sand und baggern ganz öffentlich, aber wenig vielversprechend rum. Naja, am Ende verlieren wir gegen die Turniersieger mit 25:17 und haben dabei doch eigentlich doch gar keine sooooo schlechte Figur gemacht (hoffe ich). Die Entscheidung steht jedenfalls fest: Nächstes Jahr melden wir uns offiziell an (und heuern ein Team an, welches uns das Geraffel auf der Bühne zusammensteckt).

Soundcheck

Endlich stehen wir auf der Bühne und können unseren Instrumenten die ersten Töne entlocken. Der Bass Soundcheck bringt dann auch gleich den B.M.O.B. (Bus) zu heulen: Die tiefen Töne ließen die Alarmanlage anspringen… Der Platz lacht sich schlapp.

Thorsten Willer

Vor uns spielt Thorsten Willer, ein befreundeter Musiker aus Wülfrath. Wow – total klasse, hat sich richtig seinen eigenen Stil entwickelt und ist hier und heute die Empfehlung aus dem Blog!!

Go!

Olli on Stage Endlich geht es los! Der Platz ist fast voll und es wird trotzdem immer mehr. Wahnsinn, schon beim zweiten Song kommen die Leute nach vorn! Ganz vorne ist wieder der Dancefloor-Analyzer, der niemals fehlen darf! Diesmal in Form einer Dame, in gelben T-Thirt und Blue Jeans, die ganz offensichtlich Ihren BH zuhause (erfolgreich) vergessen wollte und mit progressiven Tanzschritten uns mit ihrer Form des Ausdruckstanzes zu huldigen schien.

Es fiept! Unerträglich, was da im In-Ear Monitor vor sich geht. Und wie wir so weiter spielen, frag ich mich, warum ich das im Monitor hören kann und was die Leute vor der Bühne so wohl erleiden müssen.

Es fiept weiter. Yogi und Schlenki kommen nacheinander um und auf die Bühne gespurtet, um den Fehler zu suchen.

Wir fiepen uns weiter durch das Programm, trotzdem schein die Leute gut drauf zu sein. Weit über 1.000 Mann stehen auf dem Platz und es wird immer mehr.

Irgendwann hat es aufgehört zu fiepen und wir rocken weiter. Tim am Pult konnte bestimmt nichts dafür, wahrscheinlich haben wir an der Monitorkonsole einfach zwei Kanäle vertauscht, aber wer steckt da schon drin? Dafür hat die Gitarre nicht gebrummt, hihi.

Es wird dunkel und das Lichterkerzenmeer bei „Bed of Roses" ist wieder atemberaubend.

Irgendwann fangen die Füße an weh zu tun. Irgendwann fangen ein paar Jungs an zu pogen und einer wird bei Stage-Diving bis fast vor's FOH getragen, bevor er kopfüber abstürzt. Irgendwann zeigt sich die Dancefloor-Analyzerin gnädig und hat sich ein rotes Sweat-Shirt übergezogen. Danke, so wird's von der Bühne wieder etwas erträglicher. Irgendwann fange ich „Keep the Faith" an und knappe 4 Minuten später ist die Show planmäßig kurz von Mitternacht vorbei.

Bounce live in Velbert Wir durften wieder viele Hände schütteln. Birgit und Arndt (ihr kennt sie bereits aus dem Blog), Benni, Sarah, Janina …... und viele andere Dauer-Fans, die ich gar nicht alle namentlich nennen kann, waren wieder da (ein Tag vor Ihrem Urlaub) und sogar Besucher aus Baunatal (Wahnsinn) sowie ganz viele Wülfrather hatten bis nach Velbert gefunden, um uns zu sehen.

Wir mussten versprechen, „Blood on Blood" wieder zu spielen und ein laut eigener Aussage 70-jähriger Alt-Rocker drückte mich immer wieder fest und rief immer „ohne Bass kein Spaß, haha"

Abbau

Olli verabschiedet sich, er muss nach Ober-Franken zum 80. Geburtstag seiner Omi. „Feiert die in ihrem Alter noch so spät, was issen das für ne Party?", frotzelt jemand. Ich lach mich schlapp.

Der Platz leert sich und vor einem verlassenen Sandhaufen mit einem Heer von weißen Plastikbechern drauf, bauen wir ab.

„Olaaaaaaaav!!" rufe ich noch, aber zu spät: Mitten im Abbaugetümmel reißt er den Marshall-Turm um, und ich hoffe sehr, Olli hat's nicht gesehen, wie sein wie ein Augapfel gehüteter Amp im Getöse verschwindet. Er hat's noch im Weggehen doch noch gesehen…. Oh je…

Irgendwann ist der erste LKW voll und wir rasen mit 72 km/h über die Autobahn zum Proberaum. Zu Dritt laden wir am Proberaum ab… Scheiss-Schufterei. Zurück nach Velbert. Der Bühnenverleiher hat die Bühne schon komplett geschlossen, zusammengeklappt und macht sich aus dem Staub. Zurückgeblieben sind Tuschy und Yogi die noch im Halbdunkel Kabel wickeln und den Platz fegen.

Endlich ist auch die zweite LKW-Ladung gepackt und es geht wieder zum Lager. Auf der Fahrt löst sich der Blinkhebel in Wohlgefallen auf und Blinken und Fernlicht Einschalten geht nicht mehr so richtig… Ein Abenteuer.

Um kurz vor vier Uhr morgens ist der LKW leer, zurückgebracht und ich sitze in meinem Bus auf dem Weg nach Hause. Alles tut weh und jede Faser in mir schreit nach Schlaf.

So viele Leute, und viele waren nur wegen uns da und sind zum Teil so weit gefahren denke ich und freue mich auf einmal wieder wie blöde aufs Open Air in Wülfrath...

Alles wird gut – Heimat, wir sind gekommen, um zu rocken. ☺

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