Was für eine Konzertkulisse
Soll ich, soll ich nicht? Eigentlich hatte ich Bounce ja in Baunatal und in Kassel zwei Mal innerhalb von neun Tagen gesehen, da muss ich nicht eine Woche später rund 150 Kilometer nach Gleiberg kacheln. Aber eigentlich haben die beiden Gigs auch so viel Spaß gemacht, dass es den Weg wert wäre.
Nach drei Tagen Grübeln stand fest: Okay, ich fahre hin. Schnell noch meine Begleitung per E-Mail angefragt, ob sie mit möchte. Am Mittwoch dann um Punkt 19 Uhr den Rechner an der Arbeit ausgestellt und los ging`s.
Nachdem mein Auto in Gleiberg einen Ruheplatz am Rapsfeld gefunden hatte, hieß es für uns erst einmal: Gefühlte zehn Kilometer bergauf laufen. Okay, realistisch waren es vielleicht eineinhalb Kilometer, aber wenn schon eine Burg als Konzertkulisse dient, dann steht die standesgemäß auch auf einem steilen Burgberg. Oben wurden wir jedoch mit einer der schönsten Locations entschädigt, die ich bisher erlebt habe. Und da wir noch reichlich Zeit hatten, bis es mit „Bounce“ losging, erkundeten wir erst einmal die Burg samt grandioser Aussicht.
Nach dem letzten Lied von „Mother`s Milk“ und einer schnellen Umbaupause ging es dann los. Pünktlich zum Abendrot starteten Bounce mit „One Wild Night“. Wie immer ein Knaller. Nur das Publikum wollte am Anfang nicht so recht mitgehen.
Großen Respekt an die Band, die immer wieder zum Mitmachen animierte, bis die rund 900 Leute auf dem Burgberg nach einer halben Stunde endlich warm wurden.
Wobei ... warm ist da wohl der falsche Ausdruck. Was hab ich gefroren während des Konzerts. So schön die Kulisse war, so kalt pfiff der Wind auf der Burg. Trotz mithüpfen und tanzen hatte ich den ganzen Abend das Gefühl, dass mir die Finger abfrieren. Meine Füße sind erst wieder im Auto aufgetaut.
Aber das nur nebenbei. Die Setlist war wie immer klasse. Eine gute Mischung aus alten und neuen Stücken. „Always“ war genial, obwohl Olli dem Publikum wohl diesmal nicht so viel Textsicherheit zugetraut und die erste Strophe mal lieber selbst gesungen hat ;-)
Bei den schnelleren Nummern wie „Runaway“ und „Bad Medicine“ ging der Rock richtig ab.
„Bed of Roses“ vertrieb ich mir, indem ich dank der reichlichen Wunderkerzen-Spenden von der Bühne als Kerzenhalter fungierte. Ich mag das Lied einfach nicht – keine Ahnung warum – aber ich warte immer noch darauf, dass eine Band den Song irgendwann mal rappt, dann hätte ich es in 1:30 Min. hinter mir ;-)
Nach „nur“ zwei Stunden (ich bin da jetzt von Baunatal und Kassel verwöhnt ;-)) war die Show dann leider schon vorbei und für uns hieß es: Die gefühlten zehn Kilometer den Berg wieder hinunter stiefeln und das Auto aus dem Rapsfeld befreien, bevor wir uns auf den Heimweg machten.
Mit der Erkenntnis:
Spaß hat´s gemacht und der Weg hat sich gelohnt!
Eure Nicole! :-)