What a great f*ckin night for Rock & Roll
Es war mal wieder einer dieser Abende. Alles so wie jedes Jahr Cobra. Eine stinknormale Bounce-Cobra-Show. Man möchte fast sagen nichts Außergewöhnliches. Also auf Deutsch: Eine geile Show mit allem, was man erwartet, aber mit nichts, was man sich vorstellen kann!!!
Am 08.01.2011 war es mal wieder soweit: I woke up this morning, looked outside the window and said to myself: What a great f*cking day for rock & roll!
Bounce kamen nach Hause, in ihr ganz persönliches Giants Stadium, der Solinger Cobra. Und das zum bereits 8. Mal. Welcher Tag wäre also geeigneter dafür gewesen? Der 08. Auftritt in der 01. Location vor gefühlten 2011 Zuschauern (ok, an den Zahlenspielen arbeite ich noch…).
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren hat sich Frau Holle dieses Mal bereits Wochen vor der Show verausgabt und auch die kalten Temperaturen sind diesmal (Achtung, Kalauer: )im Keller geblieben, sodass zur Abwechslung alle bei sommerlich warmen 12° Celsius den Weg in die Cobra antreten durften.
Als Support-Act haben Thomas Heinen von Bosstime und dem Thomas-Heinen-von-Bosstime-seine-Frau einen tollen Job gemacht. Springsteen scheint sowieso allseits beliebt zu sein und unter Bon Jovi Fans dank seiner Vorbildfunktion für Jon nochmal besonders, weshalb die zwei beim Publikum sehr gut ankamen. Und da ich selber nunmal auch gerne Springsteens Alben lausche, war es für mich der perfekte Opening-Act für diesen Abend. Von den Songs mal abgesehen hat Thomas eine hervorragende Stimme, so nah an Bruce, wie Olli an Jon. Und im akustischen Outfit haben diese Songs auch hervorragend gepasst. Meiner Meinung nach haben die Songs wesentlich besser funktioniert, als die von Queen letztes Jahr, aber das nur so als Randnotiz.
Um Punkt kurz nach 21 Uhr haben die Jungs dann auch mit ihrer Show angefangen. Zunächst einmal das gewohnte Video als Intro. Und was für eins! :-D
In brillanter Art und Weise wurde verkündet, auf was die eingefleischte Bounce-Gemeinde schon seit Monaten gewartet hat, nämlich die Location für’s 10jährige Bühnenjubiläum am ölften ölften ölf! Ich hoffe das Video wird bald von euch online gestellt, auf die Jungs von Wikileaks zu setzen gestaltet sich dieser Tage nämlich etwas schwierig.
Als das Video zu Ende war und sich der Saal vom Lachflash wieder (halbwegs) erholt hatte, ging auch die Bühnenshow los. Opener diesmal war Hey God…und was für ein starker!!! Von der ersten Sekunde an volle Power auf der Bühne und davor, genauso wie es sein muss!
Songs wie Have A Nice Day, In These Arms, We Weren’t Born To Follow, In And Out Of Love, Always, Lay Your Hands On Me, These Days oder Something To Believe In (jawoll, beide Songs wurden gespielt, nachdem sich das Publilkum bei der Internetabstimmung selbst nicht entscheiden konnte) ließen die Stimmung förmlich explodieren. Die Jungs brannten ein geiles Set ab, der Saal kochte, ein Kracher jagte den nächsten…und das ganze blieb ebensowenig folgenlos, wie meine billige Feuermetaphorik! ;-)
Olli kämpfte gerade mit der ersten Strophe von Rockin‘ In The Free World, als der Band der Saft wegging und stattdessen ein penetranter Sirenenton die Leadstimme übernahm. Besagte Sirene hat besonders die hohen Töne derart sauber getroffen, dass sogar Olli sprachlos wurde.
In dieser Situation wussten alle sofort „Hm? Wasn das jetzt?“ und jedem einzelnen war sofort klar „Puh…was sollen wir denn jetzt machen?“ Nachdem in Ruhe Fotos geschossen, Videos gemacht und eine Runde Drinks geordert wurden, haben sich dann doch alle dazu entschlossen, das Venue auf dem direkten Wege nach draußen bzw. zur Bar hin zu verlassen. Draußen angekommen wurden wir auch schon von einem kompletten Löschzug der Feuerwehr Solingen begrüßt. So wurde dann eben unter dem zuckenden blauen Licht der roten Partybusse weitergesungen.
(Mein persönliches Bild des Abends: Die singende Menge vor der Cobra und daneben im Löschfahrzeug die Feuerwehrmänner unter Atemschutz in voller Montur!) In der Halle wurde in der Zwischenzeit nach der Ursache des Alarms geforscht und das Ergebnis:
Der (nicht konsequent abgesaugte) Bühnennebel hat der neu installierten Brandmeldeanlage ab einem gewissen Punkt derart zugesetzt, dass diese nicht mehr so ganz unterscheiden konnte, weshalb alle für eine halbe Stunde an die Luft durften. Es hat der Stimmung zwar glücklicherweise keinen Abbruch getan, aber sowas ist schon ziemlich peinlich und eine krasse Panne der Cobra. Vorallem wenn man berücksichtigt, dass jener Veranstalter im Flur lauter Zettel aufgehangen hat, auf denen über die Sensibilität der neuen Anlage ausdrücklich hingewiesen wurde. Denn solche spontanen Sirenensignale können in einer großen Menge auch mal andere Reaktionen hervorrufen, von daher sollte die Cobra an dieser Stelle definitiv nacharbeiten!
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Nach einer halben Stunde durften alle wieder in die Halle, die Feuerwehr rückte ab und die Band konnte ihr Set fortsetzen.
Es wurde dort weitergemacht, wo auch aufgehört wurde, nämlich bei Rockin‘ In The Free World. Als Special Guest kamen während des Songs Thomas Heinen von Bosstime und dem Thomas-Heinen-von-Bosstime-seine-Frau erneut auf die Bühne und spielten den Song gemeinsam mit Bounce. Es hat einfach Spaß gemacht, solchen Vollblut-Musikern dabei zuzugucken, wie sie auf der Bühne so richtig Spaß haben!
Dabei kam die Überraschung des Abends noch erst: Zum 25. Geburtstag wurde das komplette Slippery Album gespielt. Wow! Damit hätte niemand gerechnet, das Publikum war baff und die Band spielte die Songs so perfekt, wie wenn man sich die CD anhören würde. Mit Without Love wurde somit auch ein Song gespielt, den nichtmal Bon Jovi in ihrer fast 30jährigen Bandgeschichte je live gespielt haben!
Nachdem sie mit dem Album durch waren, wollte das Publikum die Band natürlich noch nicht gehen lassen, somit mussten die Jungs für mehrere Zugaben nochmal zurück auf die Bühne: Runaway, It’s My Life und Bed of Roses. Anschließend war aber auch wirklich Schluss und die Band wurde unter tosendem Beifall in den wohlverdienten Feierabend entlassen.
Das war mittlerweile meine 15. Bounce Show und meine 5. In der Cobra. Jedes Jahr ist es ein neuer Höhepunkt und somit muss ich auch nach diesem Jahr wieder sagen: Das war die bisher beste Bounce-Show, die ich gesehen habe!
In Amerika heißt es „once you reach the top, there’s just one way to go“, aber Bounce scheinen das außer Kraft zu setzen. Statt nachzulassen bauen sie ihren Gipfel einfach immer höher und höher und übertreffen sich stets selbst. Sie haben die Latte wieder ein Stück höher gelegt und die Erwartungen für Cobra 2012 ebenso gesteigert. In ihrem Giants Stadium.
Am 07.01.2012 heißt es dann hoffentlich wieder: I woke up this morning, looked outside the window and said to myself: What a great f*cking day for rock & roll!
Es war ein denkwürdiger Abend. Vielleicht ein Abend, an dem ein kleines bißchen Geschichte geschrieben wurde. Es war mal wieder einer dieser Abende. Alles so wie jedes Jahr Cobra. Eine stinknormale Bounce-Cobra-Show. Nichts Außergewöhnliches. Also auf Deutsch: Eine geile Show mit allem, was man erwartet, aber mit nichts, was man sich vorstellen kann!!!
Chris