Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben…
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben… …und was man da so erleben kann, durfte ich am vergangenen Wochenende auf herzerfrischende Art und Weise erfahren.
Reichlich kurz entschlossen war ich diesmal bei der Planung eines Bouncekonzerts, erst zwei Tage vor dem Gig entschied ich mich, nach Edenkoben zu fahren. Die Tatsache, dass ich mich dabei der bereits bestehenden Fahrgemeinschaft „Alex und Holger“ anschließen konnte, hat die Entscheidungsfindung dann doch ein wenig vereinfacht. So stieg ich also am Samstagnachmittag gut gelaunt, mit viel Freude auf den bevorstehenden Abend und mit reichlich Proviant im Gepäck in mein Auto, um die erst Etappe Münster-Siegen zu beginnen.
Noch vor der Autobahn fing es sehr stark an zu regnen und ich musste kurzzeitig die Gedanken verdrängen, wie verrückt die Aktion als solche ist und wie verrückt das doch erst wird, wenn das Wetter so bescheiden bleibt. Doch mit jedem Kilometer Richtung Süden wurde es wieder besser und so konnte ich in Siegen trockenen Fußes in das nächste Auto umsteigen. Weiter gings nun also in die Pfalz und dort angekommen erwartete uns doch tatsächlich –kaum zu glauben, aber wahr- die Sonne!
Nachdem wir das Auto geparkt hatten, ging es angesichts des schönen Wetters zu Fuß weiter. Zunächst führte uns unser Weg seicht ansteigend durch wunderschöne Weinberge hinein in den Wald zu der heutigen Location: dem Friedensdenkmal in Edenkoben. Anfangs erfreuten wir uns noch über die Bewegung nach der Fahrt, jedoch hatten wir die Entfernung und auch den Aufstieg zum Friedensdenkmal ein wenig unterschätzt. Immer steiler wurde es, so dass wir die Einladung eines plötzlich neben uns haltenden Autofahrers, uns den Rest des Wegs nach oben mitzunehmen, dankend annahmen. Erst beim Aussteigen sah ich, dass dies ein Fahrzeug der Security gewesen ist, und fand es dann sehr freundlich, dass der Fahrer sein Fahrzeug kurzfristig zum „Gäste-Transportdienst“ eingesetzt hat.
Nach einem kurzen Weg durch den Wald erreichten wir die Location. Nachdem wir am Eingang ein quietschgelbes Bändchen bekommen und die Taschenkontrolle passiert hatten, konnten wir uns den Ort des Geschehens ein wenig genauer ansehen. Und das musste ich auch, denn ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte! Rechts von uns ragte in einigen Metern Höhe das Friedensdenkmal auf, wo um eine Pferdestatue herum noch ganz viel Gewusel herrschte, wo man aber schon deutlich sehen konnte, dass 2 Bands ihren Aufbau so gut wie abgeschlossen hatten. Schlagzeuge und Gitarren, Mikros und Keyboards standen friedlich auf bzw. in dem Denkmal unter freiem Himmel und boten im Gegensatz zu einem sonst gewohnten Bühnenbild einen ganz besonderen Anblick.
Vor uns war eine Wiese auf der später genug Platz für die vielen Zuschauer sein sollte und genau gegenüber des Denkmals erstreckte sich eine herrliche Aussicht hinunter ins Tal über die Weinberge in den Ort. WOW! Was für eine Location!!! Ich drehte mich mehrmals im Kreis und konnte gar nicht glauben, was ich dort sah und dass in ein paar Stunden hier ein geiles Konzert stattfinden würde! Schon ohne Musik und im Hellen war ich sehr beeindruckt von der ganzen Umgebung.
Gegen ca. 21:30 Uhr starten Bounce mit “Lay your hands on me” in ihr Set. Mit einem lauten BOOM leuchtet das erste Feuerwerk über unseren Köpfen. Ganz begeistert von diesem grandiosen Start hüpfen und singen wir fröhlich mit. Inzwischen ist es ganz dunkel geworden.
Das Friedensdenkmal erstrahlt in rotem und blauen Licht, die Reiterstatue sticht daraus hoch oben dunkel hervor und die Jungs stehen davor und geben Vollgas; dazu ist noch Vollmond und das sieht alles irgendwie magisch aus. Einfach einzigartig, phänomenal und noch nie dagewesen und ich genieße die Show von der ersten Minute an. Die Leute, die um mich rum stehen, scheinen von der grandiosen Kulisse und der Musik ebenso in den Bann gezogen zu sein, wie ich.
Die Stimmung könnte nicht besser sein. Ich bin ja immer wieder beeindruckt, wie schnell der Funke von Band auf Publikum überspringt und mit welch einer sichtbaren Freude und Begeisterung die Fünf da oben auf der Bühne bei der Sache sind. Aber hey, das ist BOUNCE, die tun nicht nur so, die sind einfach so: authentisch und begeisterungsfähig und das merkt auch das Publikum und gibt eine ebensolche Begeisterung zur Bühne zurück. „Have a nice day“ und „It’s my life“ werden lautstark mitgesungen, wofür das Publikum ein deutliches Daumen-Hoch von Jeans bekommt.
Bei „Raise your hands“ kommen alle Olli’s Aufforderung die Hände in die Höhe zu halten bis in die hinteren Reihen nach – und das sechs Minuten lang. Es macht einfach unglaublichen Spaß, wir bouncen was das Zeug hält und haben nebenher noch eine Menge Spaß beim Hochhalten von Bannern, mit Seifenblasen und mit Luftschlangen. Die Zeit des Auftritts geht mal wieder viel zu schnell um, 2 Stunden kommen einem vor wie Minuten. Ist es nicht gerade erst losgegangen? Nein, denn da beginnt schon die Zugabe mit „Bed of Roses“. Wir ziehen uns von vorne weiter nach hinten zurück, denn wir haben läuten hören, dass es zum Abschluss noch ein großes Feuerwerk gibt und das wollen wir uns doch in seiner ganzen Pracht anschauen.
Die Jungs verteilen Wunderkerzen, die kommen zwar leider nicht mehr ganz bei uns an, aber da ich ja bounce-erprobt bin, habe ich auch als Nichtraucher ein Feuerzeug in der Hosentasche und kann den Leuten vor mir immerhin die Wunderkerzen anzünden. Nun erstrahlt der Platz vor der Bühne in unzähligen kleinen Kerzen, es sieht von hinten betrachtet wunderschön aus und alle genießen den Song.
Doch nun folgt das große Finale, Jojo haut in die Tasten, „Runaway“ beginnt. Am Denkmal knallt und zischt es und ein riesengroßes Feuerwerk erleuchtet den Himmel. Und es wird heiß, denn dazu erscheinen im Wechsel mit dem Feuerwerk immer wieder 4 Feuersäulen auf der Bühne, 2 davon stehen jeweils hinter Olav und Jojo und ich frage mich, wie die beiden noch ruhig und konzentriert hinter ihren Instrumenten stehen bzw. sitzen können.
Es ist unglaublich, einfach irre, ganz zum Schluss werden mit einem lauten Knall rote Luftschlangen von der Bühne aus abgeschossen, die langsam über den Köpfen des Publikums zu Boden schweben.
Die Scheinwerfer gehen aus, auf dem Platz wird es dunkel und still. Die Zeit scheint für einen winzigen Moment still zu stehen, bevor der Applaus losbricht. Ich bin noch völlig überwältigt von dem gerade Erlebten und kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich das beeindruckt hat.
Daher einfach ein DANKE an Olli, Jeans, Tom, Jojo, Olav und Stevie, dass ihr solche Momente möglich macht, dass ihr uns mitreißt mit eurer Begeisterung und es schafft uns immer wieder aufs Neue zu begeistern. Und auch ein DANKE an die vielen lieben Fans drum herum, ohne Euch wäre so ein Konzert nicht das, was es ist.
Denn es ist ganz einfach: It’s not just a tribute – it’s BOUNCE.
Viele liebe Grüße,
Caro