Ja, es gibt ihn wirklich, den Einen, die eine Ausnahme!
Ich geniesse Bounce im Fiasko zu Kassel und auch diesmal singt das immer wieder bemerkenswerte Kasseler Publikum aus Leibeskräften alles mit und trägt so hin und wieder sogar zu stimmschonenden Erholungspausen von Olli bei. Der Sänger überzeugt dafür mit brillianter Stimme und zaubert mir zum X-ten Mal bei Runaway und Mother eine Gänsehaut übers breite Kreuz.
Unlängst konnte ich Meister Sambora himself in München erleben, es wird ein unvergessliches Erlebnis aber Mr. Jeans Rösel (wo ist eigentlich das.... wenn ich sage Mr..... geblieben?) steht auch im Fiasko dem Original in Nichts nach. Was Bounce von Bon Jovi unterscheidet ist wirklich nur noch der Name und die Herkunft. Ach ja und die Herzlichkeit, weil da fünf unglaublich sympathische und autentische und (fan)freundliche und ehrliche Musiker auf und vor allem auch vor und neben der Bühne stehen. Superstars, die keine sein wollen und das ist auch gut so. Nein, sie zahlen mich auch nicht fürs Loben, das passiert so aus mir heraus, weil es mich einfach immer wieder von Neuem begeistert! Mag sein, dass der Fankreis nicht den Umfang der Amerikaner erreicht, dafür ist eine Fanfamilie entstanden, die wohl ihresgleichen sucht. Da wird Freud und Leid geteilt, Kranke werden getröstet, alle freuen sich über diversen (Fan)Nachwuchs und man freut sich jedes Mal aufs Neue auf diverse Begegnungen.
Und nun war es diesmal anders? Kassel, Fiasko, was geht? Ja, es gibt ihn wirklich, den Einen, die eine Ausnahme, das Objekt der Bedauerlichkeit... ein kleines schuldloses Handy wird mit komplett despektierlichen SMS über diese schreckliche Bon Jovi Coverband gefüttert. So sorry, ich konnte nicht vorbeischauen, es stand oder sass direkt neben mir und ich hab trotzdem nicht alles so richtig erkannt oder entziffern können, weil diese bösen Buchstaben nach gefühlten 15 Bierchen alle so unübersichtlich da rum schwirren, da kann schon mal ein falsches Wörtchen erscheinen, was man nicht entziffern kann. Und es hat doch wirklich nichts mit Party zu tun, wenn zweihundert Leute lauthals Always brüllen und meine Wenigkeit bei Mother spontan ein Bisschen bangen muss und wenn man diese Unhits von Prayer, Bed of roses, Lay your hands on me und Wanted spielt.
Tatsächlich reihen sich weit über zwanzig Bon Jovi Hits und nur ein, zwei kleine "Fremdcover" (die auch beim Original fast immer dazu gehör(t)en) aneinander. Und ein Sänger, der rockt, tanzt und schwitzt, ist noch lange keine Garantie für eine gute Performance... eine rockende Rockband sieht halt anders aus... unterm Strich ergibt das ne knappe 3 Minus und das ist nicht mein Fazit, sondern das vom Handybesitzer. Wenn ich nicht wüsste, dass er den ganzen Abend vor mir gestanden hat, ich würde mutmassen, er war in einem anderen Konzert.
Soviel Enthusiasmus spornte mich doch tatsächlich mal wieder zu einem kleinen Blöggchen an, danke an den jungen Mann, der mir fast noch einen Schrecken einjagte, als er mir im Gehen seine letzte Kritik um meine gerade so hoch erfreuten Ohren pfiff... Achtung! Vorsicht, meine lieben Bouncer.... In Wacken würde man Euch schlachten, also dann doch lieber Kassel und Solingen und die Schweiz und vielleicht nochmal im Osten aber Wacken müsst ihr dann wirklich nicht! Ich trau mich jetzt nicht, den gesponnenen Faden weiter aufzuschreiben, wer mich kennt, wirds erahnen....
Ich bedanke mich einfach mal wieder für einen vergnüglichen Konzertgenuss in Sachen Bounce, danke, dass ihr so seid, wie ihr seid... es waren in vier Jahren fünfzig unvergessene Erlebnisse für mich mit Euch und ich weiss, wir haben alle immer noch Bock auf mehr! S.